Tischtennis Belag kleben – Tipps und Anleitung

Egal wie gut du dich um sie kümmerst und sie pflegst, früher oder später wird der Zeitpunkt kommen, an dem deine Tischtennisbeläge abgenutzt sind und du sie ersetzen solltest. Denn mit der Zeit reißt, splittert, reißt, trocknet und nutzt sich der Gummi ab und verliert seine ursprünglichen Spieleigenschaften.

Tischtennis Belag wechseln: Schritt für Schritt Anleitung

Doch wie kann man einen Tischtennisbelag durch einen neuen austauschen? Einerseits kannst du das natürlich bei einem Tischtennisfachgeschäft machen lassen. Mit der richtigen Ausstattung kannst du aber auch selber einen neuen Belag auf sein Holz kleben.

Hierzu benötigt man neben dem neuen Belag nur einen Belagkleber, einen Schwamm, eine Rolle und ein Cuttermesser bzw. eine scharfe Schere.

Die besten Tischtennis Kleber findet ihr in diesem Beitrag.

1. Entferne den alten Belag

Entferne zunächst den alten Belag vom Holz, indem du zunächst (sofern vorhanden) das Kantenband entfernst und dann den Belag vorsichtig von unten nach oben abziehst.

Wenn sich beim Abziehen des Belags kleine Holzsplitter lösen oder am Holz Belagreste hängen bleiben, solltest du jedoch stoppen und ein Lösungsmittel verwenden.

Anschließend solltest du noch die Kleberrückstände auf dem Holz durch Reiben mit den Fingern oder der Handfläche entfernen, bevor du deinen neuen Belag oder auch einen gebrauchten Belag erneut aufklebst.

2. Trage Kleber auf Holz und Belag auf

Trage jetzt eine dünne Schicht Tischtenniskleber mit einem Pinsel oder Schwamm gleichmäßig auf das Holz und den Belag auf und lasse dann beide Seiten antrocknen.

Du kannst entweder einen Schwamm, der direkt an der Klebetube befestigt ist oder einen kleinen Klemmschwamm verwenden. Solltest du aus Versehen zu viel Kleber aufgetragen haben, musst du ihn wieder entfernen, solange er noch feucht ist.

In der Regel solltest du den Kleber ca. 10-15 Minuten trocknen lassen, je nach Kleber kann es aber auch deutlich länger sein. Der weiße Kleber sollte dann nicht mehr weiß, sondern durchsichtig sein. Im Zweifel warte lieber etwas länger, bis du den Belag aufklebst, da der lösungsmittelfreie Kleber erst nach einiger Zeit seine Klebeeigenschaften entwickelt.

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3. Trage den Belag auf

Anschließend positionierst du die Unterseite des Belags vorsichtig auf die Unterseite der Holzoberfläche. Achte dabei darauf, dass sich das ITTF-Logo des Belags unten auf der Griffseite des Schlägers befindet.

Dann rollst du den Belag mit einer Belagrolle oder einem anderen runden Gegenstand wie einer Flasche langsam von unten nach oben über den Rest des Holzes. Achte darauf, beim Rollen gleichmäßig ausreichend Druck auszuüben, um Luftblasen zwischen Holz und Belag zu vermeiden.

Allerdings sollte man auch nicht zu viel Druck ausüben, um den Belag nicht mit zu viel Spannung aufzukleben, da sonst die Wahrscheinlichkeit steigt, dass der Belag sich mit der Zeit wieder zusammenzieht und schrumpft.

4. Schneide den Belag

Drehe den Schläger anschließend so, dass der ungeschnittene geklebte Belag auf einer Schneidfläche nach unten zeigt. Achte dabei darauf, dass der Holzgriff über die Seite der Schneidefläche zeigt, sodass die Holzoberfläche vollständig flach auf der Schneidefläche liegt.

Halte den Schläger nun mit einer Hand fest und schneide den überschüssigen Gummi mit einer scharfen Schere (es gibt auch spezielle Belagscheren) oder einem scharfen Cutter entlang der Seite des Holzes ab. Wiederhole das Ganze bei Bedarf auf der anderen Seite.

5. Kantenband anbringen

Als Letztes kannst du noch ein neues Kantenband um die Außenkante des Schlägers kleben, um die Kante zu schützen und dem Schläger ein fertiges Aussehen zu verleihen.

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In diesem Video von Bojan Besinger kannst du dir die einzelnen Schritte auch nochmal anschauen:

FAQ: Häufig gestellt Fragen zu Tischtennisbelägen

Wann sollte ich den Tischtennisbelag wechseln?

Wann und wie oft man einen Tischtennisbelag wechseln sollte, kann man pauschal nicht sagen. Vor allem hängt es davon ab, wie oft man ihn verwendet.

Ein Profispieler, der 2 mal am Tag trainiert, muss seinen Belag deutlich häufiger wechseln, als ein Hobbyspieler, der 1-2 mal pro Woche trainiert. Wir empfehlen, den Belag nach ungefähr 60-100 Spielstunden zu wechseln.

Die Ligaspieler in unserem Verein wechseln ihre Beläge häufig nach einem halben Jahr. Wichtig ist, dass ihr den Belag wechselt, wenn ihr das Gefühl habt, mit gleicher Technik nicht mehr denselben Spin und dieselbe Geschwindigkeit zu erzeugen wie früher.

Wenn man aber noch gut mit seinem Belag klarkommt, kann man auch länger als empfohlen mit ihm spielen.

Wie oft sollte ich den Tischtennisbelag wechseln?

Wann du deinen Tischtennisbelag erneuern solltest, hängt davon ab, wie oft du ihn benutzt. In der Regel sollten Spieler, die regelmäßig im Verein spielen ihren Tischtennisbelag alle halben Jahre einmal wechseln.

Doch wenn der Belag sich noch gut anfühlt und Spin und Geschwindigkeit nicht darunter leiden, kann man den Belag auch länger als empfohlen verwenden.

Ist Frischkleben erlaubt?

Frischkleben ist das Kleben eines Belags kurz vor einem Spiel bzw. Turnier. Seit 2008 ist das Frischkleben des Tischtennisbelags mit lösungsmittelhaltigen Klebern vom Welttischtennisverband ITTF verboten.

Teilweise werden zwar noch lösungsmittelhaltige Kleber verkauft, da diese aber gesundheitsschädlich und verboten sind, empfehle ich lösungsmittelfreie (VOC-freie) Kleber auf Wasserbasis oder Latex-Basis. Diese dürfen auch kurz vor Spielbeginn zum Frischkleben verwendet werden.

Sollte das Holz vor dem Bekleben versiegelt werden?

Man kann, muss aber nicht, ein Holz vor dem neuen Bekleben versiegeln. Ein Vorteil des Versiegelns ist, dass sich die Beläge später leichter ablösen lassen und sich dabei keine Holzsplitter lösen.

Besonders, wenn man sehr häufig die Beläge wechselt, kann man eine Holzversiegelung in Erwägung ziehen. Zudem kleben die Beläge bei Verwendung der neuen lösungsmittelfreien Kleber oft stärker am Holz, weshalb eine Versiegelung des Holzes sinnvoll sein kann.

Es reicht aber in der Regel aus, auf das Tischtennisholz 1-2 dünne Schichten Holzversiegelung (gemäß den Anweisungen auf der Verpackung) aufzutragen und über Nacht trocknen zu lassen.

Beachte jedoch, dass sich durch die Versiegelung die Spieleigenschaften deines Holzes leicht verändern können, vor allem wenn die Versieglung dicker ist.

Welcher Tischtennisbelag ist der Richtige?

Diese Frage lässt sich nicht ganz so einfach beantworten. Je nach Spielstil und persönlichen Vorlieben ist ein anderer Tischtennisbelag der Richtige. So brauchen offensive Spieler einen ganz anderen Belag, als Spieler mit einem defensiven Spielstil.

Doch nicht nur der Belag sollte von Spieler zu Spieler unterschiedlich sein, sondern auch das Holz spielt eine große Rolle beim Zusammenstellen des richtigen Tischtennisschlägers.

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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7 Gedanken zu „Tischtennis Belag kleben – Tipps und Anleitung“

  1. Moin Johannes!
    Nach der Montage härtet der Kleber noch eine Weile aus, und verliert dabei Volumen. Die Kleberschichten schrumpfen noch etwas, was minimale Hohlräume zwischen den Schichten und/oder Zerrung verursachen kann.
    Erst recht bei möglichst dünnen Kleberschichten wäre es darum vorteilhaft, den Schläger über Nacht unter leichtem Druck aushärten zu lassen. So wird die „Bewegung“ der Kleberschichten ausgeglichen.
    Ich verwende für sowas gerne eine Belagpresse (und möchte meine gar nicht mehr vermissen). Was hältst du von der Verwendung einer solchen Presse?

    Antworten
    • Hi Erick,
      danke für deinen Kommentar! Ich bin noch recht am Anfang meiner „Belagklebe-Karriere“ und bin noch viel am Lernen. Bislang habe ich auch noch keine Belagpresse verwendet.
      Ich benutze den Revolution Nr. 3 Kleber und bin damit bislang sehr zufrieden – auch ohne Belagpresse. Das Gute an dem Kleber ist, dass der Belag zwar in der Regel fest genug klebt (selbst mit nur einer Schicht auf Holz und Belag, manchmal auch 2 auf dem Belag), aber sich auch sehr einfach wieder vom Holz lösen lässt, ohne dieses zu beschädigen. Wenn man die Beläge häufiger wechselt, zum Beispiel zum Testen neuer Beläge, ist das sehr hilfreich. Ab und zu verwende ich nach dem Kleben dennoch Bücher, zumindest für ein paar Stunden, um den Klebeprozess zumindest etwas zu unterstützen. Aber wie gesagt, ich bin noch viel am Lernen und Experimentieren, was das Kleben angeht. Ob eine Belagpresse sinnvoll ist, kann ich deshalb (noch) nicht wirklich einschätzen. Ich bin aber für deine Hinweise dankbar und werde mir dann demnächst mal eine anschaffen und sie ausprobieren!
      Viele Grüße
      Johannes

      Antworten
      • Hallo Johannes!
        Zum Testen geht meiner Meinung nach nichts übers Kleben mit….Pritt Stift!
        Das Gute daran: der Kleber hält (wenn man ihn in Ruhe über Nacht aushärten lässt) gut genug. Und dabei ist er leicht und vollständig mit einem nassen Schwamm auswaschbar! Noch nie war das Entfernen einer Kleberschicht so einfach wie mit einem Klebestift.
        (Hilfreich ist es dann, wenn das Holz mit einem Klarlack dünn versiegelt ist).

        Wer dies öfters macht, wird sicherlich auch mit einer Belagpresse fürs Aushärten glücklich. Am besten mit einer, die nicht nur an den Rändern festdrückt.

        Antworten
  2. Guten Tag.
    Hat schon mal jemand den Belag eines Fertigschlägers entfernt, gewechselt?
    Gibt es da Tips oder geht das nicht?
    Danke und Gruss, Sabine

    Antworten
    • Hi, ich hatte es mal bei ganz preiswerten, dünnen Fertigschlägern versucht, aber wieder aufgegeben, weil es einfach zu schwer war, die Beläge abzumachen. Ob es bei den teureren, hochwertigeren Fertigschlägern besser geht, kann ich leider nicht sagen, aber ich kann es mir durchaus vorstellen.
      Viele Grüße, Johannes

      Antworten
    • Hi Marcel,

      ich würde sagen das kommt auf die Größe und Platzierung der Löcher an. Wenn die Löcher wirklich so klein sind, dass du sie fast nicht siehst, dann kannst du den Belag problemlos nochmal verwenden. Wenn es sich jedoch um größere Löcher handelt, welche sich vielleicht auch noch recht mittig auf dem Belag befinden und nicht nur direkt an der Schlägerkante, dann würde ich den Belag austauschen, da sich die Löcher dann negativ auf den Ballabsprung auswirken können.

      Viele Grüße
      Johannes

      Antworten

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